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Langzeittest und Tipps zu den kompakten Reisekameras Canon G7X und Sony RX100

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Vor 9 Monaten habe ich meine 1kg schwere DSLR „aufgerüstet“ und durch eine 300g Kompaktkamera ersetzt. Mein Fazit? Die Canon G7X ist die optimale Reisekamera für anspruchsvolle Amateure und kompromissbereite Profis.

Langzeitbelichtung mit der G7X (Penang)

Das Fazit zuerst

Wenn Du eine Weile mit einer 300 Gramm leichten Kamera unterwegs bist, die 90% Deiner Ansprüche erfüllt, willst Du nicht mehr zurück.

Das ist eigentlich schon alles, was Du wissen musst.

Der Rest des Artikels, soll zeigen, ob die G7X auch 90% Deiner Ansprüche erfüllt oder gar 100%. ;)

Nur eine große Kamera ist eine gute Kamera?

Nach dem Gewicht ist der nächstbeste Vorteil der G7X ihre Unauffälligkeit. Die Kamera schaut aus, wie ein Spielzeug, wenn sie überhaupt auffällt.

Die Unauffälligkeit ist dann ein Manko, wenn Du beruflich fotografierst. Es gibt immer noch dieses Stigma „Nur eine große Kamera ist eine gute Kamera“.

Ich war in Malaysia mit anderen Reisebloggern unterwegs, die meine kleine G7X erstmal skeptisch beäugt haben. Ironisch, denn sie waren selbst teilweise mit DSLRs und Kit-Objektiv unterwegs.

Die G7X ist qualitativ besser als eine DSLR mit Kit-Objektiv. Du brauchst Dich dabei gar nicht auf meine Erfahrung zu verlassen. Auch die technischen Daten der G7X sind besser, bei nur einem Drittel des Gewichts.

Selbst wenn Du mit professioneller Ausrüstung wie Festbrennweiten, Superzooms, Weitwinkelobjektiven oder gar Vollformat-Kameras arbeitest, kannst Du über die G7X als Zweitkamera nachdenken. Sie wiegt halt nix, ist meistens völlig ausreichend und ist immer dabei.

Die beste Kamera ist die, die Du immer dabei hast.

Sind DSLRs noch zeitgemäß?

Auch für professionelle Bedürfnisse gibt es im Jahr 2015 kaum noch Gründe für eine DSLR als Reisekamera. Für fast jeden Anspruch findest Du mittlerweile eine passende Systemkamera. Systemkameras liegen von Größe und Gewicht zwischen einer G7X und einer DSLR.

Wenn Du schon eine Kamera-Ausrüstung mit teuren Objektiven hast, dann wird Dir der Wechsel auf Systemkameras wahrscheinlich schwer fallen. Aber wenn Du gerade über den Kauf Deiner ersten Reisekamera nachdenkst, dann gibt es keinen Grund mehr eine DSLR zu kaufen.

Interesse an der G7X als Reisekamera gibt es auf jeden Fall. Mein erster G7X Reisekamera Testbericht wurde in 7 Monaten bald 10.000 Mal gelesen.

Auch andere Blogger kommen auf den Geschmack einer professionellen Kompakten, wie dieser Roundup auf shootfever.de zeigt: Die ideale Reisekamera: Das sagen 5 Reiseblogger

Alles was ich bisher zur G7X gesagt habe, gilt übrigens genauso für die teurere „Schwester“ von Sony, die RX100 III. Auf Unterschiede zur „Schwester von einer anderen Mutter“ weise ich im Laufe des Textes hin.

Schnappschuss im Stadtverkehr (Sri Lanka)

9 Monate nennst Du Langzeiterfahrung?

Bei 9 Monaten von Langzeiterfahrung zu sprechen, klingt vielleicht ein wenig vorschnell. Die G7X ist aber erst 9 Monate auf dem Markt. Ich war also bei den ersten Käufern und habe sie mir aus den USA mitbringen lassen.

Die Kamera war mit mir seitdem in 7 Ländern in Südostasien, außerdem in Sri Lanka, Deutschland und Italien. Gut 45.000 Bilder habe ich mit der G7X geschossen und es werden täglich mehr.

Ich durfte auch schon mehrmals eine RX100 MK3 ausprobieren und versuche die wenigen Unterschiede zwischen den beiden professionellen Kompaktkameras zu erwähnen.

zu meinem Fotografie-Stil
Ich fliege immer Carry-On und kann deshalb kein Dreibein-Stativ mitnehmen. Ich bin auch einfach Stativ-faul, selbst mein Schnurstativ und meinen Gorillapod nehme ich selten. Es gibt genug Möglichkeiten ohne Stativ scharf zu fotografieren.

Ich meine mit scharf auch nicht nur „gut genug für Instagram/Facebook“. Ich verkaufe die Bilder als Stockfotos, da muss die Qualität wirklich stimmen.

Mein Schwerpunkt als Reise-Fotograf liegt vor allem auf Architektur-, Landschafts– und Event-Fotografie zusätzlich ein wenig Street– und Food-Fotografie. Wir schauen uns außerdem Portrait– und Tier-Fotografie an, sowie Video.

Wie schneiden die professionellen Kompakten G7X und RX100 in den einzelnen Bereichen ab?

HDR Panorama Landschafts-Fotografie (Philippinen)

1. Gut für Landschaften

Bei Landschaftsaufnahmen hast Du oft ausreichend Licht oder eine Auflagefläche, so dass der kleinere Sensor der G7X im Vergleich zur DSLR oder Systemkamera für die Belichtung keine Rolle spielt.

Nachteile der G7X bei Landschaften sind

  • Der Weitwinkel von 24mm KB ist nicht sehr weit
  • Panoramen sind sehr umständlich, weil der AE/AF-Lock nicht funktioniert
  • Maximale Blendenzahl der G7X ist f/11, f/13-f/15 wäre besser für mehr Tiefenschärfe
  • Der kleine Sensor ist schlecht für die Tiefenschärfe
  • Der kleine Sensor ist schlecht für den Dynamikbereich

Alle Nachteile kannst Du weitestgehend mit technischen Lösungen kompensieren:

  • Fokus-Bracketing für scharfe Landschaften über den gesamten Fokusbereich
  • Belichtungs-Bracketing (+/-2 Stops) für hohen Dynamikbereich HDR
  • Panorama Stitching mehrerer Aufnahmen

Technische Lösungen sind halt umständlich bei der Durchführung und Nachbearbeitung. Theoretisch musst Du für ein Fokus gestacktes HDR Panorama mindestens 27 Bilder aufnehmen und in 1 Bild zusammen rechnen. Die G7X kann aber eh nur entweder Fokus oder AE Bracketing.

Ich habe das Fokus-Stacking ehrlich gesagt noch nie verwendet. HDR Panoramas wiederum schiesse ich schon gelegentlich und einfache HDRs sehr oft.

Die G7X ist dabei leider keine große Hilfe, siehe Software Mängel am Ende des Artikels

Nützlich ist der 3-Stop ND-Filter, für Langzeitbelichtungen bei Tageslicht, z.B. für Wasserfälle oder zum Wellen glätten für Spiegelungen.

Die RX100 ist dank besserer Software für die Landschaftsfotografie eine bessere Wahl. Am Ende des Artikels findest Du eine Auflistung der G7X Software Mängel.

Innenarchitektur geht oft nur als Panorama (Vietnam)

2. Gut für Architektur

Die G7X hat nur wenige erkennbare Verzerrungen beim maximalen Weitwinkel und eignet sich für die meisten Architekturaufnahmen gut.

Für Innenarchitektur ist das lichtstarke Objektiv Gold wert. Mit f/1,8 kannst Du auch abgestützt aus der Hand schießen. Im Inneren von Kirchen, Tempeln und Museen sind Stative oft nicht erwünscht.

Wie bei Landschaften sind auch für Architektur die 24mm KB zu wenig Weitwinkel und Panorama-Stitcher funktionieren bei Gebäuden in manchen Situationen nur schlecht, vor allem bei Innenarchitektur.

Für die RX100 gilt genau das Gleiche, aber der kleinere Zoom ist für Nahaufnahmen weniger geeignet, z.B. Detailaufnahmen eines Kirchturms.

Street Fotografie zu Songkran (Bangkok)

3. Erstklassig für Street

Bei der Strassenfotografie ist die G7X kaum zu schlagen. Das liegt nicht nur an den optischen Eigenschaften, sondern vor allem daran, dass die Kamera so unauffällig ist und wie ein Spielzeug aussieht.

Bei der Strassenfotografie ist es oft wichtig unbemerkt zu bleiben. Du willst eine Alltags-Situation einfangen, „wie sie wirklich ist“. Reaktionen auf die Kamera gilt es zu vermeiden, selbst dann wenn die Reaktion ein Lächeln ist.

Wenn Du den drehbaren Bildschirm auf Bauchhöhe nutzt, fällt es kaum auf, dass Du fotografierst. Der Reh-Im-Schweinwerferlicht Blick, den eine große DSLR hervorruft gehört damit der Vergangenheit an.

Das Gleiche gilt für die RX100, sie hat genau die gleichen Abmessungen und das gleiche Gewicht wie die G7X. Bei Street ist der größere Zoom der G7X egal.

Foodografie mit offener Blende (Thailand)

4. Gut für „Foodografie“

Für Essens-Fotografie ist die weit offene Blende mit Blendenzahl f/1,8 im Weitwinkel eine tolle Sache. Du bekommst damit trotz kleinem Sensor eine ordentliche selektive Tiefenschärfe für die „Foodografie“.

Wie bei vielen Kameras lässt sich der G7X Weißabgleich auf einen weißen Punkt kalibrieren, z.B. einen Teller. Das ist bei Food sehr nützlich, weil die Beleuchtung meistens künstlich und nicht selten „kreativ“ ist. Für die allermeisten anderen Anwendungsfälle ist der automatische Weißabgleich der G7X erstklassig.

Leider beträgt der Mindestabstand für Makroaufnahmen mit der G7X 5cm im Weitwinkel. Das heißt Du kannst die Kamera nicht wirklich ins Essen halten. Das ist bei der RX100 genauso.

Bei selektiver Tiefenunschärfe im Makrobereich macht die G7X schöneres Bokeh als die RX100, wie dieser tolle Vergleich bei Cameralabs gut zeigt.

Wenn Du es richtig machen willst, nimmst Du für Foodografie eine Festbrennweite mit. Ich habe eine Systemkamera mit einer f/1,8 Festbrennweite als Zweitkamera. Leider ist die beim Essen nie dabei ;)

Blaue Stunde von Hand: Als Stockfoto nicht scharf genug (Penang)

5. Brauchbar für schlechte Lichtverhältnisse

Bei schlechten Lichtbedingungen wäre eine Kamera mit großem Sensor und Festbrennweite mit Blendenzahl f/1,8 oder weniger natürlich die beste Wahl.

Aber wenn Du die G7x und eine DSLR mit Kit-Objektiv f/3,5-5,6 vergleichst, hat sie eine mehr als 50% bessere Schwachlichtleistung, d.h. 2/3 der Belichtungszeit bei gleicher Qualität.

Im Weitwinkelbereich entspricht die Schwachlichtleistung der G7X einer DSLR mit f/2,8 Zoom-Objektiv. Im Zoom natürlich nicht, weil die Blendenzahl nicht konstant ist.

Der Knackpunkt ist, dass Du bei einer Systemkamera oder DSLR mit APS-C Sensor rund den doppelten ISO nehmen kannst im Vergleich zu einer vergleichbaren Qualität bei der G7X. Dafür ist das Objektiv der G7X um einiges lichtstärker. Es gleicht sich bei f/2,8 gegen f/1,8 und Crop-Faktor 1,5 vs. 2,7 fast genau aus.

Ich versuche einen ISO von mehr als 640 mit der G7X zu vermeiden und verwende sie bei schlechten Lichtverhältnissen nur im Weitwinkel mit f/1,8. Das gilt noch mehr für die Sony RX100, die Blendenzahl fällt hier noch viel schneller ab als bei der G7X

Wenn Du es richtig machen willst, nimmst Du bei schlechten Lichtverhältnissen eine Festbrennweite mit. Ich habe eine Systemkamera mit einer f/1,8 Festbrennweite als Zweitkamera für die Abendstunden.

Event-Fotografie findet meistens Abends statt (Penang)

6. Brauchbar für Sport/Event

Reisende schauen sich gerne kulturelle Aufführungen an: typische Tänze, rituelle Vorführungen, festliche Umzüge und andere Feierlichkeiten.

Die Bewegungen sind gerade bei Tänzen sehr schnell, Du brauchst also eine möglichst kurze Belichtungszeit.

Es gelten dabei die gleichen Schlussfolgerungen, wie bei schlechten Lichtbedingungen. Oft geht das auch Hand in Hand, weil Feierlichkeiten meistens Abends oder in Räumen sind.

Das gleiche gilt für die Sony RX100. Für Sport im Freien bei gutem Licht, ist der größere Zoombereich der G7X von Vorteil gegenüber der RX100.

Wenn Du es richtig machen willst, nimmst Du für Sport und Events eine Festbrennweite mit. Ich habe eine Systemkamera mit einer f/1,8 Festbrennweite als Zweitkamera für solche Events.

Canon G7X mit f/2,8 vs. Sony NEX mit Portrait-Linse f/1,8 (Malaysia)

7. Brauchbar für Portraitfotografie

Für Portrait-Fotografie ist die G7X nur bedingt geeignet. Bei Portraits versuchen Fotografen gerne den Hintergrund selektiv unscharf zu halten, damit der Fokus auf dem Gesicht liegt. Das kann die G7X nicht besonders gut, wegen der hohen minimalen Blende im Telezoom und wegen dem kleinen Sensor.

Du kannst bei 50mm KB etwa mit f/2,5 schiessen, was zunächst nach einer guten Blendenzahl für Portraits klingt. Aber selektive Tiefenschärfe hängt auch linear vom Crop-Faktor ab, also der Sensorgröße. Mit einem CF von 2,7x gibt die G7X trotz guter Blendenzahl nicht mehr selektive Tiefenschärfe ab, als eine DSLR mit Kit-Objektiv, also eher schlecht.

Die G7X ist für Portraits noch etwas besser geeignet als die RX100, wegen dem besseren Abfall der Blendenzahl mit dem Zoom, aber es macht in der Praxis wahrscheinlich keinen Unterschied.

Die beste Strategie für Portrait-Fotografie mit der G7X ist wahrscheinlich maximaler Weitwinkel und sehr nah ran. Weitwinkel komprimiert den Portrait-Hintergrund aber nicht und lässt Gesichter fett ausschauen.

Wenn Du es richtig machen willst, nimmst Du für Portraits eine Festbrennweite mit. Ich habe eine Systemkamera mit einer f/1,8 Festbrennweite als Zweitkamera. Leider ist die nie dabei, wenn ich Portraits schiessen will )

Du kannst den unscharfen Hintergrund natürlich auch in der Nachbearbeitung erreichen. Dazu musst Du aber das Gesicht und vor allem die Haare mühselig freistellen. Bei „echten Fotografen“ ist so etwas verpönt, aber das interessiert uns ja nicht. Wir wollen lieber ein gutes Foto statt ein „echter Fotograf“ zu sein, oder?

Einem Löwen will ich nicht so nahe kommen (Philippinen)

8. Schlecht für Tierfotografie

Auf einer Fotosafari ist die G7X fehl am Platz. Für Tiere brauchst Du unbedingt einen guten Telezoom. Außerdem brauchst Du ein Stativ.

Die G7X ist mit einem maximalen Zoom von 100mm KB noch eher für Tierfotografie geeignet als die RX100 mit 70mm KB, aber vergiss das lieber ganz schnell wieder.

Was Du für Foto-Material bei einer Tiersafari brauchst, kannst Du beim Freistilchaoten oder auf dem Fotoblog-Reiseberichte nachlesen.

Wenn Du minimal auf Tiersafari gehen willst, schau Dir mal die neue Canon G3X an: 24-600mm Zoom. Mehr Brennweite gibt es aktuell nicht für 733g! Marc von reisezoom.de hat einen Canon G3X Praxistest. Ein Stativ brauchst Du aber in jedem Fall.

Besser wäre ein Video von dem Tanz (Kuala Lumpur)

9. Gut für Video?

Ganz ehrlich, ich Videos nicht mit dem Anspruch auf, sie zu zeigen. Dieser Abschnitt ist also eher Recherche und Vermutung als persönliche Erfahrung. Bitte mit Vorsicht genießen und ich freue mich über Verbesserungen.

Sony hat gerade erst die neue Version der RX100, die RX100 IV herausgebracht, speziell für Video. Kostet aber entsprechend (~1150 EUR) und ein Upgrade lohnt sich angeblich nur für Video.

Auch die RX100 III ist angeblich besser für Video als die G7X, weil der Sensor komplett ausgelesen wird und nicht zeilenweise. Auch einen besseren Video Codec und eine höhere Bitrate verwendet die Sony.

Dafür hat die Canon einen besseren Autofokus und einen Touchscreen für selektiven Fokus: ziemlich nützlich für Video (und absolut nutzlos für Fotos, oder?)

Auf Youtube ist ein cooles Video eines Vergleichstests der beiden Kompakten aus Sicht eines Vloggers.

Verglichen mit einer GoPro sollte die Video-Qualität deutlich besser sein: Viel besseres Objektiv und doppelt so großer Sensor.

Wenn Du es Ernst meinst mit Video, dann willst Du wahrscheinlich die neue Sony RX100 IV* oder die größere aber günstigere Panasonic LX-100* mit jeweils 4K Video und allem möglichen Sony/Panasonic Video Gesocks. Die kommen ja beide aus dem Camcorder Bereich.

Wie gesagt, ich mache Fotos und keine Videos ;)

Ohne und mit HDR (Penang)

Zusammenfassung G7x und RX100

Mein persönliches Rating für die Performance der G7X und der RX100 bei den verschiedenen Fotografie-Kategorien:

  • Strasse 5/5
  • Landschaft 4/5
  • Architektur 4/5
  • Video 4/5
  • Food 3/5
  • Schwachlicht 2/5
  • Sport/Event 2/5
  • Portrait 1/5
  • Tiere 0/5

Wie gesagt, ich habe eine Zweitkamera, die ich gerne für Portrait, Event, Food und schlechte Lichtverhältnisse einsetze. Es ist eine Sony NEX Systemkamera mit einem bildstabilisierten 50mm f/1,8. Ziemlich genial, aber mit fixem 75mm KB Zoom alles andere als universell einsetzbar.

Schlagabtausch zwischen G7X und RX100

  • Zoom: Canon
  • Blendenabfall: Canon
  • Software: Sony
  • Bokeh: Canon
  • Serienbildmodus: Sony
  • Video: Sony
  • USB Laden: Sony
  • Sucher: Sony
  • Touchscreen: Canon
  • Preis: Canon

Es ist aber nicht wirklich kein großer Unterschied zwischen den beiden. Nervig finde ich bei der Canon nur die Software-Mängel

4 Euro Tasche oder 250 Euro Reparatur?

Anwenderfehler und 250 Euro Reparatur

Mein erster Testbericht wurde damals überschattet von einem Unfall, bei dem das Objektiv beschädigt wurde – nach nur 10 Tagen mit der G7X.

Nach dem Auswechseln des Objektivs für 250 Euro bei Canon in Bangkok hat die Kamera ohne weitere Zwischenfälle funktioniert und schaut heute wie neu aus.

Die Lösung? Eine Kameratasche zum Umhängen, statt die Kamera in die Hosentasche zu stecken. So ist die Kamera gegen Staub und äußere Einflüsse geschützt und trotzdem immer dabei.

Bitte niemals die G7X in die Hosentasche stecken!

Bitte nimm die Bezeichnung „Hosentaschenkamera“ nur im übertragenen Sinn. Das ist nicht die richtige Handhabung für diese Kamera.

In der Hosentasche schwirrt unglaublich viel Staub herum und die Kamera ist Stössen völlig ausgeliefert ohne dass sie frei Baumeln kann.

Du musst auch nicht wählerisch sein. Meine Noname-Tasche gab’s für 150 Baht (4 Euro) auf der Khao San Road in Bangkok. Sie hat Songkran überstanden und funktioniert einwandfrei.

Der Unfall war ein klassischer Anwenderfehler. Sorry Canon G7X, Du kannst nix dafür!

Kameratasche bei Seegang (Malaysia)

Software Mängel bei der G7X

1. HDR
Der eingebaute HDR Algorithmus ist bei der G7X viel schlechter als bei der Sony RX100. Es gibt Ghosting, der Dynamikbereich wird scheinbar nur wenig erweitert und die Berechnung dauert und sperrt so lange die Kamera.

Die Canon löscht außerdem die Originalbilder, aus denen das HDR zusammengesetzt wird. Das heißt, Du musst Dich schon zum Zeitpunkt der Aufnahme entscheiden, ob Du die Aufnahme wirklich als HDR machen willst. Völlig unnötig!

Ich verwende den HDR-Modus deswegen nicht mehr sondern nur noch das AE-Bracketing (+/-2). Die HDRs berechne ich in der Nachbearbeitung, was besser ist aber ziemlich nervt…

2. ND-Filter
Anders als bei der Sony RX100, schaltet sich der ND-Filter bei der G7X leider nicht automatisch zu. Ich vergesse es leider immer wieder den ND-Filter nach Gebrauch wieder auszuschalten.

Zumindest einen automatischen Reset beim Ausschalten der Kamera sollte es geben, wenn schon keine Automatik möglich ist. Mensch Canon, die Sony kann’s doch auch automatisch!

3. Panoramen
Es gibt keinen Panoramamodus und das AE/AF-Lock funktioniert nicht richtig.

Das heißt, Du musst mit der G7X für die komplette Dauer des Panoramas den Auslöser halb durchdrücken und für jede einzelne Belichtung ganz durchdrücken, dann wieder halb durchdrücken. Ein unglaubliches Geschickel!

Wenn’s nicht klappt, musst Du von vorne anfangen, sonst ändern sich die Belichtungseinstellungen und der Fokus und Du kannst später nicht gescheit stitchen.

Auch muss die Bildnachschau auf 2 Sekunden oder weniger gestellt sein, sonst schiesst Du während einer Panorama-Aufnahme blind, weil der Bildschirm von der Nachschau geblockt wird.

Klar kannste auch manuell belichten und fokussieren, aber wer will das schon?

4. Dateigrösse

Die Canon G7X speichert JPEGs fix mit Kompressionsstufe 95, es gibt keine Einstellung, die das ändert. Das ist eine übertrieben hohe Qualitätsstufe, die sich in der Dateigröße negativ mit rund 7 MB pro Bild bemerkbar macht.

Kompressionsstufe 75-80 wäre völlig ausreichend und würde die Bildgröße halbieren. Für Reisende, die tagesaktuell Cloud Backups machen wollen, wäre das ein entscheidender Vorteil.

5. Überbelichtungsanzeige
Die Überbelichtungsanzeige in der Nachschau lässt sich nur aktivieren, wenn Du den winzig kleinen Bildausschnitt wählst. Du musst also in der Nachschau ddauernd zwischen normaler und Briefmarkengröße hin und her wechseln.

Zum Vergleich, die Sony RX100 zeigt Überbelichtung schon in der Vorschau an!

Lösung Firmware-Update oder Sony RX100
Alle 3 Software-Mängel könnten leicht von Canon durch einen Firmware-Update behoben werden. Dass das in 9 Monaten noch nicht passiert ist, heißt aber vermutlich: es wird auch nicht passieren.

Wenn Dich so etwas genauso nervt wie mich, bist Du bei der RX100 besser aufgehoben. Sony kann Software. Sogar (kostenpflichtige) Apps gibt’s für die RX100…

Nächtliches Bier am Strand (Sri Lanka)

Sony RX100 oder Canon G7X?

Jetzt bist Du dran. Passt die Sony oder die Canon besser zu Dir?

  • Canon Powershot G7X*

    [+] sehr leicht und sehr kompakt
    [+] lichtstark

    [+] großer Zoombereich
    [+] Preis

    • Blende: f/1,8-f/2,8
    • Zoom: 24-100mm (KB)
    • Gewicht: 304g
    • Formfaktor: 1-Zoll (2,7)
    • Preis: €480 Euro
  • Sony RX100 MKIII*

    [+] sehr leicht und sehr kompakt
    [+] lichtstark

    [+] Sucher
    [+] Top Software
    [+] Laden per USB

    • Blende: f/1,8-f/2,8
    • Zoom: 24-70mm (KB)
    • Gewicht: 295g
    • Formfaktor: 1-Zoll (2,7)
    • Preis: €670 Euro

Kriegst Du nicht genug von Kameras? Willkommen im Club! Kennst Du schon

Alle Fotos in diesem Beitrag mit Ausnahme des Portrait Vergleichs und der 2. Kameratasche sind mit der G7X gemacht. Ebenso fast alle Fotos in den letzten 9 Monaten hier im Blog.

*Amazon Links sind Affiliate Links


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